Mittwoch, 18. Oktober 2017

Weihnachtsmann und Co Kg

Hei!

Zwei Monate sind es schon. Das erste Jakso ist überstanden. Die ersten Ferien angebrochen.
Eine Frenudin von mir hat in ihrem Blog geschrieben, dass man jegliches Zeitgefühl verliert.
Es ist so. Ich könnte eine Woche hier sein oder ein Jahr, einen Monat oder sechs. Das Zeitgefühl verschwindet komplett.
Und dann wacht man an einem Morgen auf und merkt, dass man jetzt schon ganze zwei Monate von zu Hause weg ist und fragt sich, wo die letzten Wochen geblieben sind. Wo die Zeit geblieben ist.

It's already two months. The first Jakso done. The first holiday started.
A friend of mine wrote in her blog that one loses every sense of time. It's true.
I could be here for one week or one year, one month or six. The sense of time disappears completely.
And then you wake up in the morning and realize that you're away from home for two months already and the question arises what happened to the past weeks. What happened to the time.


Hier sind nun die einwöchigen Herbstferien in vollem Gange. Komischerweise habe ich mich gar nicht unbedingt darauf gefreut. Nicht, dass ich mich nicht gefreut hätte. Es war mir einfach irgendiwe egal. Wahrscheinlich, weil ich während der Schulzeit bereits genügend Zeit habe, mich zu erholen und deshalb keinen Anspruch auf zusätzliche Erholungszeit habe.
Trotzdem war ich froh, als die Prüfungswoche vorbei war. Auch wenn die Resultate für mich nicht zählen, waren trotzdem alle irgendwie gestresst und die ganze Schule stand auf Hochspannung.

Here, the one week autumn break started. Funny enough I wasn't actually looking forward to it. Not that I wasn't looking forward to it at all. I just didn't mind. Probably because I have already much time to relax during normal school weeks so I don't need extra relaxingtime.
Anyhow I was happy when the examweek was over. Although the results don't count for me I didn't like the stressed atmosphere at school.


Am Freitag ging es zum Ferienauftakt nach Rovaniemi mit meiner Gastmutter, meiner jüngeren Gastschwester und einer guten Freundin dieser.
Winterkleidung musste her und zwar schnell (Spoiler Alert: am Montag kam der erste Schnee).
So verbrachte ich dann den Samstag grösstenteils damit, von Einkaufsgeschäft zu Einkaufsgeschäft und zurück zu rennen. Spass hat es mir nicht wirklich gemacht, aber immerhin bin ich jetzt mit dem Wichtigsten eingedeckt (was mein Portmonee mit Tränen hingenommen hat).
Später an diesem Tag traf ich mich mit Jasper, einem Austauschschüler aus Belgien, der ganz in der Nähe von Rovaniemi lebt. Nach einer lustigen Stadtführung (in die unter anderem der Angry Birds Spielplatz und die Bücherei inbegriffen waren), liessen wir uns in einem dieser fancy Kaffees nieder, um Waffeln mit Salat zu essen. Und so komisch diese Kombination auch klingt: die luftigen, unsüssen Waffeln und mein Hähnchensalat haben ganz hervorragend geschmeckt.
ominöse Waffeln mit Salat

On Friday, my hostmom, my younger hostsister and one of her friends went to Rovaniemi.
I needed to get winter clothes as fast as possible (spoiler alert: on Monday, it snowed for the first time). Therefore I spent a big part of my Saturday running from one shop to the next and it wasn't much fun but at least I have now basically everything I need (after hearing my wallet crying).
Later this day, I met with Jasper, an exchange student from Belgium who stays very close to Rovaniemi. After a funny tour through the city (for example to the Angry Birds playground or the library), we went to one of these fancy Cafés for eating waffles with salad. As funny as this combination sound: The fluffy, not sweet waffle and my chicken salad were delicious.


Natürlich musst ich am Sonntag noch den Weihnachtsmann besuchen gehen. Es ist unheimlich touristisch dort und ich persönlich finde, dass das kleine Weihnachtsmanndorf diesen Weihnachtscharme etwas verloren hat, da alles mit überteuerten Läden vollgestopft ist, aber Spass hat es irgendwie trotzdem gemacht. Nicht jeder kann behaupten, mit dem echten Weihnachtsmann Smalltalk auf Deutsch geführt zu haben. Und auf dem Polarkreis zu stehen war natürlich auch eine Erfahrung wert.




Like every tourist, I had to visit Santa Clause on Sunday. It is extremely touristic there and I personally think the Christmasvillage has lost its Christmascharm as everything is crowded with way too expensive shops but it was fun anyway. Not everyone can say that he smalltalked with the real Santa Clause in German. And standing on the polar circle was as well a nice experience.

Wie schon gesagt, hat es am Montag zum ersten Mal richtig geschneit. Zwar hat es schon davor ab und zu einige winzige Flocken durch die Luft gewirbelt, aber nun hat es regelrecht gestürmt, sodass ein bisschen Schnee auch auf dem zuvor nassen Boden liegen geblieben ist.
Zu diesem Anlass haben meine Gastmutter und ich beschlossen, dass es Zeit wird, Kerzen anzuzünden. So flackern jetzt jeden Abend Kerzen in unserer Wohnung und lassen schon im Oktober etwas heimelige Weihnachtsstimmung aufkommen (ja, auch die Läden sind gefüllt mit Schokoladenweihnachtsmännern).


As I already mentioned, it snowed for the first time on Monday. And a little bit of the snow actually stayed. My hostmom and me decided that this promts the use of candles. Therefore there are some cozy candles flickering in our appartment in the evening already in October, spreading a little bit of this Christmas atmopshere (so do the shops here: they are filled with chocolate Santas).

Und zum Schluss noch etwas finnisch Natur zum geniessen:


 

Nähdään pian!
Fiona

Dienstag, 3. Oktober 2017

Ein normales Leben

Hei!


Die Zeit fliegt und fliegt und fliegt. Schon wieder ist ein halber Monat um, dabei war ich doch erst gestern eine Woche hier.
Aber auch wenn ich nicht das Gefühl habe, schon so lange hier zu sein, hat sich doch ein gewisser Alltag herauskristallisiert.
Von diesem möchte ich in diesem Eintrag berichten. Es ist nicht so, dass ich sonst nichts zu berichten hätte - ich könnte nach jeder Woche wieder all die kleinen Dinge aufschreiben, die mir immer wieder Freude bereiten, die kleinen Ausflüge zu wunderschönen Plätzen oder die Treffen mit Familienmitgliedern, Austauschschülern, Freunden. Aber ich möchte mich auf das Wichtigste beschränken.
Und da der Alltag nun mal alle Tage ist, hat er seinen Platz hier verdient.

Time is flying and flying and flying. Again half a month is over but it doesn't feel like it. Not at all.
Anyhow in this past one and a half months something like everyday-life emerged here and I want to tell you about that.
It is not that I wouldn't have anything else to tell - I could write every week of small things that made me happy, of small journeys to beautiful places or meetings familymembers, exchange students, friends. But I want to focus on the important things. And as everyday-life happens every day, I shouldn't ignore it.


Auch wenn ich nach wie vor sagen kann, dass ich hier viel lieber zur Schule gehe, als in der Schweiz, ist der Schulalltag doch häufig langweilig und mehr Kaugummi als sonst was.
Das liegt daran, dass ich nach wie vor in den meisten Lektionen herzlich wenig verstehe. Abgesehen von Mathe und Englisch, aber das sind eben auch nur einige Lektionen pro Woche.
Trotzdem bin ich bisher noch nie am Morgen mit diesem "ich-will-einfach-nur-zu-Hause-bleiben" Gefühl aufgewacht.
Vielleicht ändert sich das nächste Woche, wenn die Prüfungswoche beginnt, aber da meine Noten nicht zählen, muss ich mir auch keinen Druck auferlegen.

Although I can still say that I like school here more than in Switzerland, school is often boring and more chweing gum than anything else.
The reason is that I still can't understand much except for subjects as maths and english - but these are also just some lessons per week.
Anyhow I never woke up so far with this "I-just-want-to-stay-at-home" feeling. Maybe this changes next week, when the exam week starts but as my grades here don't count, I don't have any pressure.


Da ich in der Schule nicht viel verstehe, hat das zur Folge, dass ich auch zu Hause nicht allzu viel für die Schule zu tun habe, was wiederum dazu führt, dass ich viel mehr Freizeit habe, als ich es in der Schweiz gewohnt war. Ich trainiere zwar zwei Mal pro Woche in einer Tanzgruppe und besuche immer donnerstags eine Zirkusschule, aber dennoch bleibt viel Zeit für mich, vor allem da die Schultage nicht allzu lange sind.
So gehe ich nun vermehrt joggen oder unternehme ausgedehnte Spaziergänge. Und sobald der Schnee fällt, werde ich so oft wie möglich das Loipennetz hier oben ausnutzen.

As I don't understand much at school, I also don't have much to do for school at home which leaves me with a lot of free time, I am not used to.
Although I train twice a week in a dancing group and go to a circus school every Thursday, I have a lot of time for myself, especially as school days aren't very long.
So I often go jogging or do long walkings. And as soon as it starts snowing, I will go cross country skiing as often as possible.


Heippa!
Fiona

Sonntag, 17. September 2017

Monat 1 von 10

Hei!

Einen Monat ist es jetzt also her. Einen Monat, seit ich in ein Flugzeug ins Ungewisse gestiegen bin.
Es ist schwer zu beschreiben, wie es mir geht.
Einerseits ist da ein bisschen Stolz. Stolz deswegen, weil ich diesen Monat geschafft habe. Weil ich das beste aus diesem ersten Monat gemacht habe und schon eine kleine Unendlichkeit an schönen Erinnerungen sammeln durfte.
Andererseits ist da auch jetzt schon ein Tropfen Wehmut. Ich weiss, dass ich diesen Ort, an den ich mein Herz verschenkt habe, in neun Monate wieder verlassen muss, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Ich habe mich in alles hier verliebt. In die unendlichen Wälder, die wild wachsenden Beeren, die glitzernden Flüsse und Seen, die Sauna, die Menschen.
Und dann gibt es manchmal diese Tage, an denen ich fast dankbar bin, dass ich "schon einen Zehntel" geschafft habe. Das sind die Tage, an denen ich mich nach der Schweiz und meinem Leben dort zurücksehne. Nach dem Vertrauten, Freunden, Familie. Vor allem, wenn ich daran denke, dass die beste Freundin, die ich hier gefunden habe, morgen ziemlich ungeplant zurück nach Griechenland zieht. Aber ich will hier niemanden mit selbstmitleidigen Romanen plagen. Diese Situation gehört wie jede andere auch zu meinem Austauschjahr und zu den Erfahrungen, von denen ich später zehren kann.

One month ago. One month ago I sat in an airplane into the uncertain. It's difficult to explain, how I feel.
On the one hand, I am proud. Proud that I managed to live here for this month. And that I made the best of it. I could already collect a small infinity of memories.
On the other hand, there is a bit melancholy. I know that I have to leave this place, I fell in love with, in nine months. And time is flying. I fell in love with everything here. With the infinite forests, the wildly growing berries, the sparkling rivers and lakes, the sauna, the people here.
And then there are days when I am nearly thankful that I have already reached "one tenth". These are the days I ache for my life in Switzerland. For my friends, my family, my familiar life. Especially now, as the best friend I found here is moving back to Greece tomrrow and this quite unplanned. But I don't want to afflict anybody with novels full of self-pity. This belongs as every other situation to my exchange year and to the experiences, I can live on later.


Momentan hält Ruska hier Einzug. Das ist die Zeit des Jahres, in der alle Bäume rot, gelb, orange werden. Und was für eine Zeit es ist. Alles ist bunt, alles scheint noch mal mit letzter Kraft zu leuchten, bevor es sich unter der Schneedecke in einen langen Winterschlaf kuscheln wird. Es hat keinen Wert, zu versuchen, diese Pracht in Worte zu fassen. Am besten lässt man einfach Bilder reden.






At the moment, Ruska finds its way into Lapland. This is the time of the year in which all trees start shining in red, yellow and orange. It seems as if everything is making a last effort to look as beautiful as possible before it goes to sleep for a long time under the snow. But it's difficult to describe this beauty. It's better to let the pictures talk.

Da ich nun einen Monat hier bin, möchte ich die Gelegenheit nutzen, einige Dinge aufzuschreiben, die mir hier aufgefallen sind:
1. Kartoffeln. Man ist sie hier mindestens an fünf Tagen die Woche und manchmal bis zu zwei mal am Tag. Es kann schon vorkommen, dass man vier Mal hintereinander "Gschwellti" vorgesetzt bekommt.
2. Butterbrot und Milch gehören zu jeder Mahlzeit dazu.
3. Das Brot ist allerdings nicht ein runder Laib, wie man es sich in der Schweiz gewohnt ist, sondern in perfekten Scheiben abgepackt.
4. Um beim Essen zu bleiben: Finnen sind unglaublich stolz auf ihre Süssigkeiten. Egal ob Fazer Schokolade oder Salmiakki, sie loben es in höchsten Tönen.
5. Es gibt zwar Fussgängerstreifen, doch werden diese von 80% der Autos komplett ignoriert.
6. Niemand schliesst hier seine Fahrräder ab. Es klaut sie sowieso niemand.
7. Auch Finnen können das Wetter zu kalt finden.
8. Die Vorurteile der Einwohner von hier gegenüber Helsinki kann man mit den Vorurteilen der Schweizer gegenüber Zürich vergleichen.
9. Trotzdem wollen alle jungen Menschen aus Muonio weg, in eine Stadt ziehen.

As I've been here for one month, I want to write down some things I noticed:
1. Potatoes. You eat them at least on five days per week and sometimes twice per day. It may happen that you eat four times in a row boiled potatoes.
2. Bread with butter and milk belong to oevery meal.

3. The bread is cit into perfect squared pieces and packed into plastic bags.
4. To stick with food: Finnish people are extremely proud of there sweets. No matter if Fazer chocolate or Salmiakki - they praise them anyway.
5. There are zebra crossings but 80% of all the cars ignore them.

6. Nobody locks their bikes here because nobody will steal them.
7. Finns may find the weather too cold as well.8
8. The  prejudices of people from here toward people from Helsinki are the same as the prejudices from Swiss people against Zurich.

9. Anyhow all the teenagers want to move away from Muonio, into a city. 

Ich werde oft gefragt, wie es mit meinem Finnisch voran geht. Was soll ich sagen? Es hat seinen Ruf verdient, eine der schwierigsten Sprachen weltweit zu sein. Eine komplexe Grammatik und verwirrend lange Wörter sind für mich noch immer mehr Kauderwelsch als sonst was (nur ein Beispiel: jäätelötöttörö entspricht einem "Glacecornet". Wenn es sich dabei nun noch zufälligerweise um Birneneis handelt, ergibt dies: päärynä jäätelötöttrö). Trotzdem merke ich, wie ich immer und immer mehr kurze, einfache Sätze verstehe und in längeren Konversationen einzelne Wörter heraushören kann. Ich bin also zuversichtlich, dass ich die Sprache in den Griff bekommen werde.

Often, i get asked, how I am proceeding with my Finnish studies. What shall I say? It is probably true that it is one of the most difficult languages worldwide. The grammar is pretty complex and most words are confusingly long. But anyway I realize that I can understand more and mroe short and easy sentences and single words in longer conversations. I am confident that I can learn how to speak it as well.

Heippa!
Fiona

 

Dienstag, 5. September 2017

Arrival Camp Oulu

Hei!

Langsam nistet sich der Herbst in Lappland ein und mit ihm das schöne Wetter. Waren die ersten beiden Wochen noch von Regen und wolkenverhangenen Tagen geprägt, strahlt nun alles in der warmen Herbstsonne. Warm heisst: 15 Grad, was mir im Vergleich zu den morgentlichen Minustemperaturen vorherige Woche wie eine Hitzewelle vorkommt.

Slowly autumn is coming to Lapland and with it the nice weather. The first two weeks it was raining all the time and one cloudy day followed the other, but now the warm autumn sun warms everything up again. Warm means: 15 degrees, which is in comparison to the temeperatures of last week a heatwave.

Dieses Wochenende fand das Arrival Camp in Oulu statt. Gemeinsam mit etwa zwanzig Austauschschülern aus den Regionen Lappland, Oulu und Kajaani konnte ich ein ganzes Wochenende lang aufschlussreiche Diskussionen zum Thema Austausch führen, finnisches Essen kosten (unter anderem Salmiakki: das ist slazige Lakritze und äusserst gewöhnungsbedürftig) und einfach das Beisammensein geniessen (ich glaube, ich habe selten so viel gelacht an einem Wochenende!).
Die achtstündige(!) Busfahrt hat sich definitiv gelohnt.
In Muonio konnte man am Samstag bereits Nordlichter sehen, aber da ich zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich entweder belgische Volkstänze tanzte oder mich mit Marshmallows an unserem Lagerfeuer vollstopfte, musste ich mich mit einem qualitativ nicht allzu hochstehenden Bild begnügen. Aber mit etwas Glück werde auch ich bald in den Genuss dieses Spektakels kommen.

The Arrival camp took place in Oulu this weekend. Together with around 20 exchange students who live in the regions Lapland, Oulu and Kajaani I could benefit from interesting discussions, taste Finnish food (among other things Salmiakki: That's salty liquorice and has a really special taste but actually it's not as bad as I thought it would be) and just enjoy the time together (I hardly ever laught this much at one weekend).
The eight hours(!) busdrive was definitely worth it.
On Saturday, you could see northern lights in Muonio but as I was either dancing Belgian folk-dances or eating marshmallows at our camp fire at that time, I only got a picture with not really good quality as it is not possible to take pictures of northern lights with your mobile phone.
But maybe I'll see this spectacle soon!


Am Montag folgte dann sogleich das nächste Highlight, da ich mit meiner Sportklasse einen Kanutrip unternahm.
Das Wetter war perfekt, über uns erstreckte sich ein strahlend blaues Himmelzelt und alles leuchtete grasgrün.
Zwar scheiterte ich kläglich bei dem Versuch das Kanu zu steuern, aber als Vorderfrau, die nur genügend Kraft zum Paddeln braucht, habe ich dann doch noch eine passende Aufgabe für mich gefunden.
Wir sind bis nach Schweden gefahren, um dort ein kleines aber feines Lagerfeuer zu entfachen und uns bei Keksen und Tee etwas zu erholen.
Da es am Abend noch immer ziemlich lange hell ist, sind wir nicht ganz im Sonnenuntergang zurückgepaddelt, aber ein Traum war es trotzdem
Leider habe ich nicht allzu viele Bilder von diesem Ausflug, da ich nicht riskieren wollte, mein Handy in finnisch-schwedisches Wasser fallen zu lassen.

On Monday there was already the next highlight because I went canoeing with my PE class.
The weather was perfect, the sky was clear blue and everything seemed to be greener than green.
I failed deplorably when I tried to steer the canoe but as soon as I could sit in front and just paddle, I found my profession.
We paddled to Sweden and there made a campfire and enjoyed our lives with tea and cookies.
As it gets dark still quite late in the evening, we didn't paddle back during the sunset but it was beautiful anyway.
Unfortunately I don't have many pictures of that trip because I didn't want to take the risk of dropping my phone into the water.



Enjoying the free time on Friday evening
Arrival Camp Oulu

our canoes

this picture is taken officially in Sweden

at the very end of the trip

Heippa!
Fiona

Sonntag, 27. August 2017

Rosa Brille


Hei!
Eine gute Woche ist nun vergangen und wieder gibt es einiges zu erzählen. Natürlich ist noch alles voller erster Eindrücke, alles irgendwie spannender, perfekter als in der Schweiz.
Angefangen bei der Schule:
Ich glaube, es ist allgemein bekannt, dass Finnlands Schulsystem eines der besten weltweit ist. Und diesen Titel hat es sich zu 100% verdient.
Meine Schule hier ist winzig - wir sind etwas um die fünfzig Schüler und zehn Lehrer. Das heisst, alle kennen sich, alle reden miteinander, alle scherzen miteinander. Denkt eher an eine riesige Familie als an eine Schule.
Eine Lektion dauert 60 Minuten, gefolgt von einer 15 minütigen Pause. Mittagessen gibt es um elf und ein normaler Schultag dauert maximal von 08:45 bis 16:00 (meine sind meist kürzer).
Die Lehrer spricht man mit Vornamen an und in fast allen Lektionen kümmert es niemanden, was man während des Unterrichts macht. Die meisten sind am Handy, zeichnen irgendetwas oder starren in die Leere. Es wird extrem viel Wert auf Eigenverantwortung gelegt, wovon sich das schweizer Schulsystem eine grosse Scheibe abschneiden könnte.
Die Fächer kann man hier grösstenteils selbst wählen und vor allem die Stundenpläne von uns Austauschschülern sind ziemlich locker ausgelegt.
Noch verstehe ich in den meisten Fächern herzlich wenig, vor allem Biologie und Philosophie sind ein einziges Kauderwelsch, aber ich bin jedes mal stolz, wenn ich eine Matheaufgabe ohne Hilfe von Google Translate zu lösen im Stande bin.

Gestern fand in Levi ein Treffen von einigen Austauschschülern, die in Lappland leben, statt. Wir waren vier Austauschschüler, zusammen mit unseren Gastfamilien oder Teilen davon. Unsere Gasteltern haben dann für einige Stunden über ihre Aufgaben als Gastfamilien gesprochen (die Gastgeschwister haben sich solange zu Tode gelangweilt), während wir fünf loszogen, um Levi zu erkunden. Wir fünf heisst: Die Chilenen Diego und Pablo (ja genau, das ist auch ein Austauschschüler aus Muonio - wir haben uns bereits gut angefreundet), der Türke Süleyman, Inka, die als AFS Volunteer tätig ist, und ich.
Levi erinnert mich in jeder Hinsicht an ein kleines schweizer Bergdorf. Die Häuser sehen ein bisschen aus wie Chalets, den Berg kann man auf einer Rodelbahn runtertrudeln und ich habe sogar einen InterSport entdeckt.
Nach dem Treffen gingen Pablo, seine Gastschwester Sini, Outi, Brita und ich in Levi bowlen. Wer mich kennt, kann sich vorstellen, dass ich nicht gerade brilliert habe, aber Spass hat es auf jeden Fall gemacht.

Und heute habe ich meine erste kleine Wanderung unternommen. Eigentlich hat es den Namen Wanderung gar nicht verdient, aber schön war es trotzdem. Ich war auf Olas (oder in Olas??), ein kleines Skigebiet, zehn Autominuten von Muonio entfernt. Auch wenn der Himmel bedeckt war (wie die ganze Woche schon... ja, das Wetter lässt zu wünschen übrig), war die Aussicht auf Finnlands Wälder und Seen atemberaubend.

Ausserdem habe ich bereits einige Freizeitaktivitäten entdeckt: Zwei Mal die Woche besuche ich eine Tanzgruppe (die zwar nicht unbedingt meinen Stil tanzt, dafür lerne ich jedes Training viel Neues), ein Mal pro Woche gehe ich in eine kleine Zirkusschule und fast täglich erkunde ich Muonio mit Lyyli (was mehr Zeit als gedacht in Anspruch nimmt).

Nächstes Wochenende findet das Post-Arrival Camp in Oulu statt. Dann werde ich wahrscheinlich schon wieder viel zu berichten haben...

linnunpönttö [Vogelhäuschen]


Ja, auch in Finnland wimmelt es nur so von diesen typisch schwedischen Holzhäuschen
Olas

Woran erkennt man Austauschschüler? Richtig, sie finden Rentiere faszinierend und nicht nervig

und nochmals Olas


Heippa!
Fiona

Sonntag, 20. August 2017

Ankunft und erste Eindrücke



Hei!

Nun bin ich also in Finnland und ich weiss gar nicht, wo ich mit erzählen beginnen soll.
Vielleicht am Anfang.
Etwa zwölf Stunden nachdem ich mein trautes Heim in Zürich am Freitagmorgen verlassen hatte (und auf dem zweieinhalbstündigen Flug nach Helsinki mein Französisch «améliorer» konnte, da doch noch ein zweiter Schweizer aus Sion mit AFS nach Finnland ging 😊), kam ich also in Muonio an.
Die ersten Eindrücke: Wald, Wald, Wald und zwischendurch immer wieder Seen, die vor allem aus dem Flugzeug wunderschön in der Sonne um die Wette glitzerten. Ein atemberaubender Anblick.
Ich wusste ja, dass es in Finnland viel Wald gab, aber nie hätte ich gedacht, dass dieses Wort praktisch ganz Finnland beschreibt. Auf der einstündigen Heimfahrt sah ich ungelogen nur Bäume links und rechts vom Strassenrand. Und Rentiere! Ein Exemplar ist sicher eine Minute gemütlich vor unserem Auto her spaziert, bevor wir es überholt haben. Da ist es langsam in den Wald getrottet.

Ich fühle mich bereits unheimlich wohl bei meiner Gastfamilie. Der Eindruck aus den vielen Mails hat definitiv nicht getäuscht! (Sogar der Hund hat mich richtig herzlich aufgenommen.)
Noch verstehe ich noch so gut wie kein Finnisch, aber ich merke schon jetzt, nach gerade mal zwei Tagen, wie die Sprache vertrauter wird.
Mit viel Mühe habe ich begonnen eine finnische Winnie the Pooh Ausgabe zu übersetzen und es hat erstaunlich gut funktioniert (natürlich nur dank Google Translate und einem kleinen Wörterbuch).

Ich habe schon viel zu viel in diesen beiden Tagen erlebt, als dass ich alles aufschreiben könnte, also hier nur die wichtigsten Ereignisse und Eindrücke:
Am Samstag habe ich meine Gastgrosseltern kennengelernt. Die wohnen im selben Dorf, nur ein paar Häuser weiter. Es war ziemlich lustig, da sie kein Englisch konnten und ich kein Finnisch, aber sie sind unheimlich lieb.
Am Abend ist dann Sonjas Freundin Iita vorbeigekommen. Oft hört man, Finnen seien verschlossen und still, aber bisher entpuppt sich dieses Klischee als ganz falsch. Ich habe selten so viel gelacht an einem Abend (vor allem wenn man bedenkt, dass ich diese Menschen erst seit wenigen Stunden kenne).
Heute sind der chilenische Austauschschüler mit Familie, Iita und meine Nachbarin Elli zu besuch gekommen. Zu diesem Anlass haben Sonja und ich Korvapuusti gebacken. Das heisst übersetzt «Ohrfeige» und es sind im Prinzip Zimtschnecken. Sehr leckere Zimtschnecken.

Einen Teil von Muonio habe ich bereits gesehen. Auch wenn das Dorf nur wenige Einwohner hat, sind es weite Distanzen, da die Häuser ziemlich weit auseinanderstehen (dazwischen sind immer wieder – Überraschung – Bäume).

Morgen beginnt die Schule für mich und noch weiss ich weder welche Fächer ich haben werde, noch wie lange ich jeweils Schule habe, aber das werde ich wohl genügend früh erfahren.

schlechte Qualität aus dem Flugezugfenster

Flughäfen in Lappland sind winzig

Mit Lyyli auf Erkundungstour

Korvapuusti


Nähdään pian!
Fiona

Donnerstag, 3. August 2017

Die letzten Tage

Hei!
Heute in zwei Wochen ist es also so weit. Ein komisches Gefühl, dass ich den nächsten Beitrag in Finnland hochladen werden. Ich hatte immer das Gefühl, wenn es nur noch wenige Tage und Wochen sind, werde ich realisieren, was es heisst, für ein Jahr alles hinter mir zu lassen. Familie, Freunde, Hobbys, Gewohnheiten, den normalen Tagesablauf, den man sich seit langem gewohnt ist. Aber weit gefehlt. Von so etwas wie "realisieren" und "begreifen" bin ich weit entfernt. Da ist nur dieser riesen Klumpen Vorfreude in meinem Magen, der mit jedem Tag grösser und grösser wird.

Leider bin ich die einzige Schweizerin, die dieses Jahr mit AFS nach Finnland reist. Allerdings werde ich nicht die einzige Austauschschülerin in meinem Gastdorf sein, was mich unheimlich freut. Wir sind zu dritt, ein bunter Kulturmix bestehend aus der Koreanerin Jinah, dem Chilenen Pablo und mir. Jinah werde ich bereits auf dem Hinflug kennenlernen, da wir den gleichen Anschlussflug von Helsinki nach Kittilä (ein Flughafen 70km von Muonio entfernt) haben.

An dieser Stelle einige Fakten zu meinem Gastdörfchen:
1. Das Lukio (die finnische Version des Gymnasiums), das ich besuchen werde, liegt nur 1km von meinem Zuhause entfernt (was einige ziemlich überrascht hat. Die normale Reaktion war: "Waaaas i dem Dörfli hets e Schuel?!"). Dieses Lukio bietet unter anderem ein Skiprogramm an. Das ist, so weit ich weiss, eine Art Förderprogramm für Langläufer.
2. Das ist ziemlich praktisch, denn nicht weit von Muonio entfernt liegt der Pallas-Yllästunturi Nationalpark, in dem 250km Langlaufloipen zur freien Verfügung stehen :-))
3. Neben typischem Wintersport gibt es noch einige andere Freizeitaktivitäten in Muonio: Kajak fahren auf dem Grenzfluss Muonionjoki, Theater, eine Zirkusschule, diverse Sportgruppen, ...
4. Die nächste wirkliche Stadt ist Rovaniemi (wo offiziell der Weihnachtsmann lebt) und liegt 230km Autofahrt entfernt (zum Vergleich: das ist etwa die Luftlinie Zürich-Genf)
5. In Muonio selbst gibt es ein schweizer Kaffee, das von zwei Schweizern geführt wird und unter anderem auch einige schweizer Produkte verkauft (so zum Beispiel Lindt Schokolade, Caotina, Rüeblichueche und Bündner Nusstorte). Ein Stück Heimat nur wenige Meter entfernt.

In den verbleibenden Tagen werde ich mich nun langsam ans Packen machen. Einiges werde ich auch noch in Finnland selbst kaufen (zum Beispiel Winterkleider... In Muonio kann es bis zu -40°C werden!). Handgepäck und Koffer stehen bereit, es geht "nur noch" darum, sich zu überlegen, was mit muss und das dann irgendwie unterzubringen... Wird schon schiefgehen.
Nähdään pian!
Fiona